Ars-sur-Formans
Vater, schenke uns heilige Priester
Der aus einer Bauernfamilie stammende Jean-Marie Vianney hatte sich beim Theologiestudium als wenig begabt gezeigt, so dass ihm nach seiner Befähigung zum Priester im Jahr 1818 nur ein abgelegenes Dorf als Pfarrgemeinde übertragen wurde, dessen Bewohner als religiös uninteressiert galten. Wider aller Erwarten wurde der einfache Mann und mit ihm das Dorf Ars in den nächsten Jahrzehnten zum Ziel für Gläubige aus der ganzen Region und darüber hinaus, denn der unscheinbare Pfarrer von Ars hatte sich als hervorragender und unermüdlicher Beichtvater erwiesen. Berühmt für seinen asketischen Lebensstil und seine große Demut nahm Jean-Marie Vianney für den Rest seines Lebens oft über vierzehn Stunden am Tag die Beichte ab.
Zu besichtigen gibt es im großflächigen und schön angelegten Wallfahrtskomplex von Ars das ehemalige Haus von Jean-Marie Vianney und die inzwischen zur Basilika erweiterte Dorfkirche, in der auch der unverweste Leichnahm des Pfarrers ausgestellt ist.
Papst Benedikt XVI. hatte 2009/2010 anlässlich des 150. Todesjahr des Heiligen Pfarrers von Ars zum Priesterjahr ausgerufen. Die große Reinigung der Kirche durch die Aufdeckung der Missbrauchsskandale 2010 kann auch als Frucht dieses Jahres und als Reinigung des Klerus durch seinen Schutzpatron verstanden werden.
Das Bild des heiligen Bezirks in Ars wird von den zahlreichen Priestergruppen aus der ganzen Welt bestimmt. Das Wallfahrtsziel Ars ist ein Ort voller Hoffnung, der uns daran erinnert, dass sich in der Treue des Priesters die Treue Jesu zeigt.